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0 Klavier    Körper    Klang GERHARD HERRGOTT
VORTRÄGE
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Vortragskonzerte

Meine Vortragskonzerte verbinden die Praxis des Klavierrezitals mit dem Nachdenken über Musik. Die Klavierwerke werden durch Philosophie und Musiktheorie, Literatur und Psychoanalyse in ihren Kontext gestellt. In dieser Verbindung von Reflexion und konzertanter Praxis entsteht etwas Neues, das wissenschaftlichen wie künstlerischen Prinzipien folgt.

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Schuberts T(h)riller

Die B-Dur-Sonate - im September 1828, zwei Monate vor Schuberts Tod, komponiert und zehn Jahre danach als Franz Schubert's allerletzte Composition veröffentlicht - ist seither von dieser Aura umgeben, befördert von Robert Schumann, der Gedanken an das nahe Scheiden in diesem Werk zu hören glaubte. Der Musikforscher Alfred Einstein hat dazu bemerkt, daß Schubert im September 1828 noch nicht kränker war als sonst: "Was Schubert beunruhigte, war nicht der Gedanke ans Ende, sondern der an Beethoven." Ein genauer Blick auf die B-Dur-Sonate zeigt in der Tat, wie Schubert darin an Beethovens avancierteste Ideen angeknüpft hat. Er zeigt aber auch, wie weit er über ihn hinausgegangen ist. So weit, daß die B-Dur-Sonate, allseits ob ihrer Schönheit gerühmt, gleichzeitig offenbar einen solchen Skandal darstellt, daß sie für viele nur in verstümmelter Form erträglich ist. Bei der Suche danach, wie das Schöne und das Unerträgliche hier zusammenhängen, stoßen wir auf illustre Figuren, von Hegel bis Hitchcock, diverse geflügelte Wesen sowie den unheimlichsten Triller der Musikgeschichte.


Donnerstag, 2. Mai 2013, 19:00 Uhr

Musikinstrumentenmuseum Berlin, Curt-Sachs-Saal

Eine Veranstaltung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte in Kooperation mit dem Musikinstrumentenmuseum



Weitere Vorträge

Tragische Progressionen. Chopin und die Rhetorik des Wohltemperierten Klaviers

Wanderer-Fantasien. Franz Liszt und die Figuren des Begehrens. Mit einem Interview über die Vorträge: Was das Werk denkt

Diese Vorträge sind auch als CD's erhältlich und können einfach per E-Mail bestellt werden:

Tragische Progressionen: 15.-
Wanderer-Fantasien: 15.-
+ 3 Euro Versandkosten



Pressestimmen

"Tiefenanalyse: Gerhard Herrgott macht klassische Musik zum Hör-Abenteuer." (Tagesspiegel...)

"Noch beeindruckender wird der musikalische Vortrag, der vom schwarzen Steinway-Flügel perlt wie Champagner, durch Analyse und Interpretation einzelner Passagen. Der Pianist mit dem schwer zu tragenden Namen Gerhard Herrgott [...] ist brillant, doch als Erzähler erschließt er ungewohnte Dimensionen." (Berliner Morgenpost)

"Herrgott zergliedert das Notenmaterial, erklärt es behutsam und fügt es wieder zur Kunst zusammen. Der Berliner Pianist und Klavierlehrer, ein studierter Mathematiker und Philosoph, hat die Erklärung großer Musik zur Kunstform erhoben... " (Süddeutsche Zeitung)